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Prof. Dr. Stefan Asenkerschbaumer

Prof. Dr. Stefan Asenkerschbaumer: Robert Bosch GmbH

„Neben der Vermittlung profunder betriebswirtschaftlicher Fachkenntnisse in der studentischen Ausbildung, muss insbesondere auch die theoretisch-methodische Kompetenz zum Erkennen und Bearbeiten unterschiedlicher Praxisprobleme gestärkt werden.“

Viele wirtschaftliche Entwicklungen beschleunigen und verdichten sich – das hat Auswirkungen auf die BWL. Welche Herausforderungen sehen Sie aktuell für Ihr Unternehmen?

Veränderungen und Wandel sind prinzipiell nichts Neues. Unternehmen mussten sich schon immer aus sich heraus oder aufgrund äußerer Umstände verändern und anpassen. Als führendes Technologieunternehmen ist Wandel und Veränderung durch Innovationen in unserer Unternehmenskultur fest verankert. Neu sind jedoch Geschwindigkeit, Tiefe und Breite dieser insbesondere technologiegetriebenen Veränderungen.

So forcieren Digitalisierung und Vernetzung neue Geschäftsmodelle, die über bestehende Geschäftsfelder hinweg Sachgüter und digitale Leistungen immer wieder zu neuen, bereichsübergreifenden Verbundprodukten kombinieren. Dies führt zu völlig neuen Herausforderungen an die Unternehmensführung und –steuerung, die Organisationsgestaltung sowie bezüglich betriebswirtschaftlicher Prozesse und Systeme.

Zudem erleben wir auch tiefgreifende Veränderungen hinsichtlich eines fairen und freien Welthandels. Zunehmend protektionistische Entwicklungen mit Handelsbeschränkungen
(z. B. America first, US-Strafzölle und chinesische Gegenzölle) belasten die Wettbewerbsfähigkeit von Volkswirtschaften wie Unternehmen. Etablierte Lieferketten und Absatzmärkte – gerade von global agierenden Unternehmen – sind gefährdet.

Welchen Beitrag zur Bewältigung dieser Herausforderungen kann die BWL leisten?

Der BWL als angewandte Wissenschaft kommt bei der Bewältigung dieser Herausforderung eine wichtige Rolle zu. Neben der Vermittlung profunder betriebswirtschaftlicher Fachkenntnisse in der studentischen Ausbildung, muss insbesondere auch die theoretisch-methodische Kompetenz zum Erkennen und Bearbeiten unterschiedlicher Praxisprobleme gestärkt werden. Zudem sollte das Denken in Szenarien, unterschiedlichen Geschäftsmodellen, aber auch in Datenmodellen ebenso Lehrinhalt sein, wie das Arbeiten in (interdisziplinierenden) Teams.
Praxisprojekte wären diesbezüglich gute komplementäre Lehrinhalte.

Warum unterstützen Sie die VHB-Tagung?

Der Austausch zwischen Wissenschaft und Unternehmenspraxis ist m. E. für beide Seiten erkenntnissteigernd und sollte intensiv gepflegt werden. Die VHB-Tagung bietet hierfür einen exzellenten Rahmen.

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