Prof. Dr. Sven Müller

Viele wirtschaftliche Entwicklungen beschleunigen und verdichten sich – das hat Auswirkungen auf die BWL. Was beschäftigt Sie gerade?

Viele aktuelle Probleme (z.B. Klimawandel) lassen sich insbesondere an den (intra- und inter-) disziplinären Schnittstellen analysieren und lösen. Die BWL in ihrer Breite bietet hier ideale Voraussetzungen, um substanziell zu aktuellen Debatten (z.B. Covid-19, Digitalisierung) beizutragen. Ich selbst arbeite zurzeit an der Integration von Methoden der Ökonometrie/Marktforschung und des Operations Research zur Analyse und Lösung von Problemen im Gesundheitssektor (Gesundheitsvorsorge) und digitaler Marktplätze (Produktdesign und Onlinehandel). Es zeigt sich, dass durch diese integrative Herangehensweise, neue Erkenntnisse und bessere Ergebnisse erzielt werden können, als dies bei teildisziplin-spezifischer Betrachtung der Fall ist.

Was würden Sie gern ändern, wenn Sie die Möglichkeit dazu hätten?

Ich würde mir zum einen eine noch stärkere Verzahnung der betriebswirtschaftlichen Teildisziplinen in Forschung und Lehre wünschen. Zum anderen sollte sich die BWL verstärkt in aktuelle gesellschaftliche Debatten einmischen und, wissenschaftlich fundiert, Position beziehen. Damit verknüpfe ich die Hoffnung, dass die Stimmen der BWL in Gesellschaft und Politik in Zukunft mehr Gewicht erhält.

Warum freuen Sie sich auf die VHB-Tagung?

Ich freue mich auf einen regen Austausch innerhalb der BWL und neue Denkanstöße (und die Düsseldorfer Altstadt).

Und sonst so?

“I believe that we’ll make better decisions allocating resources if we understand markets at the individual level.” (Randolph E. Bucklin, UCLA)