Prof. Dr. Burkhard Schwenker

Viele wirtschaftliche Entwicklungen beschleunigen und verdichten sich – das hat Auswirkungen auf die BWL. Was beschäftigt Sie gerade?

Wie es gelingen kann, besser mit „Ungewissheit“ umzugehen. Wie man bessere Zukunftsbilder (oder Szenarien) entwickeln kann, wie KI oder digitale Instrumente dabei helfen können. Denn eines ist klar: Wenn wir die Zukunft nicht mehr hochrechnen können, brauchen wir neue Ansätze, die Orientierung bei strategischen Entscheidungen geben.

Was würden Sie gerne ändern, wenn Sie die Möglichkeit dazu hätten?

Dass mehr auf die BWL gehört wird. Dass mehr betriebswirtschaftlicher und unternehmerischer Sachverstand in politische Entscheidungen einfließt – eben wie man in Szenarien denkt, wie man Trade-offs analysiert, wie man agil (und mutig) entscheidet. Dass wir aus Corona lernen, denn viele politische Fehlleistungen – bei der Digitalisierung von Gesundheitsämtern oder Schulen, bei der Beschaffung von Impfstoffen, bei der Umsetzung der Impfkampagnen – hätten vermieden werden können, wenn man stärker auf die Instrumente der BWL und die Fähigkeiten von Unternehmen gesetzt hätte.

Warum freuen Sie sich auf die VHB-Tagung?

Weil sie die Chance auf einen Diskurs bietet. Weil ich die Hoffnung habe, dass sie dazu beiträgt, ein besseres Gleichgewicht zwischen „Rigor und Relevanz“ zu finden. Und vor allem: Weil sie dazu beiträgt, die BWL sichtbarer zu machen – damit meine Antwort auf Frage 2 kein unerfüllter Wunsch bleibt. Das Generalthema „BWL.Weiter.Denken“ passt jedenfalls schon einmal sehr gut – und schafft Vorfreude!

Und sonst so?

Optimismus zählt – auch mehr als eine halbe Frage! Deswegen zum Abschluss Winston Churchill: „Ein Pessimist sieht in jeder Gelegenheit eine Schwierigkeit, ein Optimist in jeder Schwierigkeit eine Gelegenheit!“