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Prof. Dr. Andreas Walter: Justus-Liebig-Universität Gießen

Prof. Dr. Andreas Walter: Justus-Liebig-Universität Gießen

„Gerade in diesen Pandemiezeiten freue ich mich umso mehr auf den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen nach dem Motto #digitalabergemeinsam."

Viele wirtschaftliche Entwicklungen beschleunigen und verdichten sich – das hat Auswirkungen auf die BWL. Was beschäftigt Sie gerade?

Derzeit beobachten wir ein rasantes Tempo bei der Digitalisierung in der Finanzdienstleistungsbranche. So werden bspw. im Privatkundengeschäft Umsatzdaten auf Girokonten genutzt, um einerseits Kundinnen und Kunden gezielter auf bestimmte Produkte anzusprechen. Andererseits werden solche Daten aber auch mit Verfahren der Artificial Intelligence und des Machine Learnings ausgewertet, um bspw. Entscheidungen über Kreditvergabe bzw. über Kreditkonditionen zu treffen. Mit diesen Entwicklungen gehen Chancen, aber auch Risiken einher, bspw. im Hinblick auf Diskriminierungspotentiale gegenüber einzelnen Kundengruppen. Diese Chancen und Risiken beschäftigen uns derzeit in unserer Forschung.

Was würden Sie gern ändern, wenn Sie die Möglichkeit dazu hätten?

Ich würde gerne aktiv Politikentscheidungen beratend begleiten und deren Auswirkungen in der Praxis evaluieren. So wäre es bspw. interessant zu erfahren, inwiefern die konkrete Ausgestaltung unterschiedlicher Nachhaltigkeitslabels das Kaufverhalten von Fondsinvestorinnen und –investoren beeinflusst.

Warum freuen Sie sich auf die VHB-Tagung?

Gerade in diesen Pandemiezeiten freue ich mich umso mehr auf den Austausch mit Kolleginnen und Kollegen nach dem Motto #digitalabergemeinsam. Und wir können im digitalen Format, das in Düsseldorf gerade mit Hochdruck geplant wird, auch ganz neue Dinge realisieren: Beispielsweise werden wir im Verband eine digitale Tagungsmediathek zur Verfügung stellen, bei der alle angemeldeten Gäste unserer Jubiläumstagung auch noch im Nachgang auf die Tagungsinhalte zurückgreifen können. Das ist etwas, was ich mir auch für ein Präsenzformat immer gewünscht hatte: Früher musste ich mich oft zwischen zwei spannenden, aber leider parallelen Veranstaltungen auf der VHB-Tagung entscheiden – in der digitalen Welt kann ich beide besuchen! Das finde ich sehr gut.

Und sonst so?

Die Unternehmen und damit auch die BWL befinden sich in einem fundamentalen Wandel, der maßgeblich durch die Digitalisierung geprägt ist. Unsere Forschung, aber vor allem auch unsere Studienprogramme müssen sich auf diesen Wandeln einstellen. Ich sehe die BWL durch ihre Anpassungsfähigkeit und ihren Pragmatismus für diese Aufgabe sehr gut gerüstet!

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